Die Idee

In den 60er Jahren war einst ein Pfarrer namens Karl Eberhard mit einer Jugendgruppe auf Zelttour im Schwarzwald unterwegs. Doch leider war ihm und seiner Gruppe kein schönes Wetter vergönnt. So mussten Sie tagelang strömenden Regen aushalten. Auf der Suche nach einem trockenen Plätzchen kamen Karl Eberhard und die Jugendlichen an einem sehr alten und leer stehenden Bergbauernhäuschen vorbei. Da dachte sich unser lieber Karl, dass man da doch Unterschlupf finden könnte. So fragte er die Familie Roth vom benachbarten Sägewerk, die die Eigentümer dieses Hauses waren, ob sie den Jugendlichen Herberge in diesem Haus geben könnten. Dankenswerterweise stimmte die Familie zu und von da an nimmt die Geschichte ihren Lauf.

 

Pfarrer Karl Eberhard entdeckte seine Liebe zu diesem Häuschen und schon bald, im Jahr 1968 mietete er das Haus der Familie Roth. Erste Umbaumaßnahmen begannen. Das alte Bauernhaus stand bis dahin schon sieben Jahre leer und so musste sehr viel am Haus gearbeitet werden. Ob Schweinestall, Scheune oder der Wohnraum – alles wurde im Laufe der Jahre durch freiwillige Helfer in Eigenarbeit mühsam umgebaut und renoviert. Auch einige ortsansässige Firmen halfen dort, wo professionelle Hilfe unumgänglich war.

 

So entstand im Laufe der Zeit das Hexenhäuschen, das sich von einem Bauernhaus zu einer Unterkunft mit Schwarzwälder Flair für ca. 30 Personen wandelte. Wichtig war immer, dass das Haus zwar alles Notwendige für eine Wohlfühlatmosphäre bot, dabei aber die Ursprünglichkeit und Einfachheit bewahrt. Kein Fernseher, keine Spielekonsole soll von der Gemeinschaft oder vom Schwarzwald und seiner Umgebung ablenken. Stattdessen dient dieses Haus von Anfang an dazu, dass sich dort immer wieder Gruppen sammeln und eine gute Gemeinschaft erfahren, ohne Ablenkung durch die alltäglichen Medien und die hektische Geschäftigkeit in den Städten. Ob es das Spielen am Tischkicker ist, das gemeinsame Basteln, die Gottesdienste im kleinen Kreis, die Wanderungen durch wunderbare Luft im Schwarzwald – es sind einfach tolle Erlebnisse, die alle Besucher dort in der Gemeinschaft machen, ob Groß oder Klein. Getragen ist das Haus natürlich von einem christlichen Geist, der Menschen sammeln möchte in dem Glauben, dass der Geist Gottes gerade da wirkt, wo Gemeinschaften in seinem Namen miteinander unterwegs sind. So finden in diesem Haus seit Beginn an vorwiegend Freizeiten im Bereich der kirchlichen Kinder-, Jugend- und Schulpastoral statt.

 

Ob es Pfadfinder, Messdiener, KjGler, Schüler oder ganz einfach offene Freizeiten für Kinder, Jugendliche und Familien waren und bis heute sind: Alle kommen irgendwie im wahrsten Sinne des Wortes „begeistert“ zurück und das zieht sich durch alle Generationen.

Pfarrer Karl Eberhard war es immer wichtig, dass man dieses Häuschen nicht als sein Eigentum, als sein Haus versteht. Es war und ist immer „unser“ aller Hexenhäuschen. Und so helfen immer wieder viele fleißige Hände mit, damit dieses Haus noch für viele Generationen erhalten bleibt. Das fängt beim Gestalten von Freizeiten und dem Beleben des Hauses an, geht über das Putzen und Ordnung halten und hört bei großen Baumaßnahmen, wie die Erneuerung der Dächer oder die Neugestaltung von Räumen auf.

Nein! Eigentlich hört es nie auf. An dem Hexenhäuschen ist nämlich immer etwas zu tun, aber genau das und die vielen schönen Erlebnisse schweißt auch die Besucher über Generationen zusammen und verbindet auf das herzlichste mit dem Häuschen.

 

Und so ist es eigentlich völlig verständlich, dass dieses Haus für so viele Begeisterte zur zweiten Heimat geworden ist. Dafür dürfen wir alle dankbar sein:

 

Zu oberst unserem gütigen Gott, dann gleich dahinter unserem lieben Karl Eberhard und dann natürlich allen, die sich auf so vielfältige Weise um das Haus mühen, es mit Leben füllen und/oder in Schuss halten.

Freuen wir uns also immer wieder, wenn es heißt: „Ab geht’s in unser Hexenhäuschen!“